Jetzt aber Paaady
Wo Bits und Bäume zusammen kommen, rauchen erst die Köpfe, und abends dampft die Tanzfläche. Kultur fett auf der "Bits & Bäume".
Wo Bits und Bäume zusammen kommen, rauchen erst die Köpfe, und abends dampft die Tanzfläche. Das Kulturprogramm auf der Konferenz hatte es in sich.
Keks aus Leipzig ist glücklich und traurig zugleich: Traurig, weil drei Tage "Bits & Bäume" schon vorbei sind. Glücklich, weil es noch nicht ganz soweit ist. Die Abschlussparty "Beats, Bits & Bäume" ist in vollem Gange, auf den beiden Tanzflächen im Forum und vorne am Atrium des Mathe-Gebäudes tanzen ausgelassen Teilnehmende, Engel und Organisator*innen. Wer wer ist - egal.
Keks hat als Engel beim Aufbauen der Konferenz geholfen. Sie genießt die Lichtinstallation, die an den Abenden die Halle der mathematischen Fakultät in einen Zauberwald verwandelt, und die satten Sounds der Musikanlage, die den riesigen Raum mit sonoren Bässen beschallt. "Die ist richtig gut", sagt sie. "Inzwischen hat sich ja herumgesprochen, dass sie sonst im "Berghain" steht." (Anmerkung der Redaktion: Ein ähnliches Anlagen-Modell steht im Berghain)
Für Literaturfreunde gab es zwei Poetry Slams. Das erste war gleich am Freitag Abend die "vollehalle", bei der drei Referenten und eine Referentin sich in einem Art inszeniertem Streitgespräch mit Theater- und Poetry-Einlagen darüber stritten, was im Kampf gegen den Klimawandel funktioniert (oder auch nicht). "Es hat mich früher oft depressiv gemacht, über den Zustand der Welt nachzudenken", erzählt Keks. "Die "vollehalle" hat schöne Gegen-Akzente gegen diese Depression gesetzt". Sie mochte auch das Jodlerinnen-Duo "Esels Alptraum" danach. "Das hat bei mir einen anarchistischen Aspekt angesprochen, perfekt vor dem akademischen Hintergrund der Konferenz." Bekannte von ihr mochten sie nicht so sehr, "weil sie fanden, dass die gar nicht richtig jodeln konnten."
Die Band, die am Samstag Abend auftrat, polarisierte dagegen nicht: Die 16 Musiker*innen des Dresdner "Ensemble Incroyable" verbreiteten beste Stimmung im Saal, das Publikum wollte sie gar nicht mehr gehen lassen.
Auch für Jugendliche gab es ein Kulturprogramm. Zum Beispiel las Matthias Kirschner am Samstag Mittag aus seinem Buch "Ada & Zangemann: Ein Märchen über Software, Skateboards und Himbeereis". Es ist eine Geschichte darüber, wie ein Upcycling-Projekt für ein Mädchen einen echten Unterschied machte.
"Wenn ihr jetzt nicht tanzt, werde ich echt sauer": Mit ihrer Dragshow eröffnete Jacky Oh Weinhaus am letzten Konferenz-Abend eines der beiden DJ-Pulte der Abschlussparty. Da war an der Bar "Alte Hölle" schon richtig was los. Auf zwei Tanzflächen ging die Party noch bis in die frühen Morgenstunden.